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100. Jahrestag des Todes von Franziskaner Jordan Mai

Vor genau 100 Jahren starb Bruder Jordan Mai. Er war 56 Jahre alt. Seit seinem Tod ist in der Welt und in der Kirche vieles geschehen:

 

2. Weltkrieg, 2. Vatikanisches Konzil, Erwachen der Nationalstaaten, Bürgerkriege, Flüchtlingselend, Hunger in vielen Ländern der Welt, und... und ...und...

 

Der Mensch aber ist sich im Wesentlichen gleich geblieben: Er sucht das Glück und die Freude. Er braucht Mitmenschen, die ihm zur Seite stehen in guten und schlechten Zeiten. Er braucht Helfer, Fürsprecher und Vorbilder. Wir schauen auf zu Bruder Jordan. Er war und ist vielen ein Freund und Helfer und Fürsprecher.

 

Als unsere Schule den Namen des Franzikaners Jordan Mai erhielt, hatte der damalige Generalvikar mit bedacht eine Person aus dem unmittelbaren Umfeld der Stadt Gladbeck gewählt.

 

Was bedeutet es, sich einer Person zu nähern, die weitgehend unbekannt ist ?

 

Bruder Jordan Mai (bürgerlich: Heinrich Mai) arbeitete im vergangenen Jahrhundert in Gelsenkirchen-Buer als Franziskaner-Bruder. Er begleitete Menschen an verschiedenen Orten auf ihrem Lebensweg, hatte als Pförtner des Franziskaner-Klosters in Dortmund immer ein offenes Ohr für die Belange der Menschen, die bei ihm „anklopften“. Ein offenes Ohr - Bild für mehr: Offen sein für Sinneseindrücke, für Wahrnehmungen von Auge, Ohr, Nase, Händen und dem Körper. Offen sein aber auch für emotionale Eindrücke, für Gefühle, Befindlichkeiten, Stimmungen und Launen. Und genau damit ist die spezifische Sensibilität angedacht, die wir unseren Kindern entgegen gebracht werden muss.

 

Auch heute noch weist er uns, wie er es zu seinen Lebzeiten mit den vielen Menschen tat, die zu ihm kamen, auf den Weg der Liebe und des Teilens. Bruder Jordan lebte seine franziskanische Berufung in Demut und Einfachheit. Er wurde nicht müde, unserer arroganten Welt, die von soviel Zerrissenheit und Gewalt gekennzeichnet ist, den Weg der Demut und der vollkommenen Freude zu zeigen. Bruder Jordan bleibt auch 100 Jahre nach seinem Tod ein überzeugender und aktueller Verkünder der Hoffnung und ein Sämann, der den guten Samen in die Herzen der Menschen ausstreut.